1240 |
Herzog Otto von Braunschweig erobert die Burg Witege in Natangen und baut sie als Vorläufer der Burg Kreuzburg aus. |
1242-1248 |
Erster Aufstand der Prußen; die Burg wird zerstört. |
1249 |
Schlacht bei Krücken; natangische Prußen vernichten ein Ordensheer. |
1260-1274 |
Zweiter großer Aufstand der Prußen; Heinrich Monte Anführer der Natanger |
1272 |
Schlacht bei Pilzen, Sieg des Ordens |
1273 |
Tod Heinrich Montes durch Verrat |
ab 1275 |
Nach Zerstörung, Wiederaufbau und erneuter Zerstörung Wiedererrichtung der Burg Kreuzburg; es entsteht ein kleiner Ort bei der Burg |
um 1277 |
Burg Beselede (Beisleiden) eines prußischen Edlen wird erfolgreich gegen angreifende Sudauer, Nadrauer und Schalauer verteidigt |
1315 |
Stadt Kreuzburg gegründet; erste deutsche Gründung im späteren Kreis |
um 1317 |
Bau der Kirche Klein Dexen als der ersten Landkirche im späteren Kreis |
um 1325 |
Gründung der Kammerämter Kreuzburg, Knauten und Domnau der Komturei Brandenburg sowie der Kammerämter Zinten, Pr. Eylau und Bartenstein der Komturei Balga |
1326 |
Bau der Burg Pr. Eylau; es entsteht ein kleiner Ort (eine „Lischke“) bei der Burg |
1326 |
Gründung des Dorfes Urbach (Spittehnen); erste deutsche Dorfgründung |
1335 |
Gründung der Stadt Landsberg |
1348 |
Erste Landverschreibung für die Lischke Pr. Eylau |
um 1370 |
Ende der Gründung deutscher Dörfer |
1414 |
Poleneinfall; große Schäden und Verluste der Bevölkerung |
1454-1466 |
Der 13-jährige Krieg, auch „Ständekrieg“, ein verheerender Bürgerkrieg der preußischen Stände, verbündet mit dem polnisch-litauischen König, gegen den Deutschen Orden als Landesherrn |
ab 1467 |
Der Deutsche Orden beginnt Dörfer an seine Söldnerführer zu verpfänden; Beginn der bäuerlichen Unfreiheit |
1520-1521 |
„Reiterkrieg“ des Ordens gegen Polen; Burg Eylau erfolgreich verteidigt |
1525 |
Reformation; der dem Orden verbliebene Teil Preußens wird weltliches Herzogtum und evangelisch; Lehen des poln./lit. Königs; Verwaltungsreform: statt Komtureien jetzt Hauptämter unter Amtshauptleuten; den Pfarrern wird auch die Schulbildung übertragen |
1585 |
Pr. Eylau erhält volles Stadtrecht |
1626-1629 und 1655-1657 |
Schweden in Preußen, kämpfen gegen Polen/Litauen; schwere Schäden durch Kriegsvölker |
1655 |
Großfeuer vernichtet fast die ganze Stadt Landsberg |
1701 |
Das „herzogliche“ Preußen, inzwischen an Brandenburg gefallen und souverän geworden, wird Teil des neuen Königreichs |
1709-1711 |
Die Pest fordert hohe Opfer |
1716-1719 |
Mit einem einheitlichen „Generalhufenschoß“ wird, unter Einbeziehung des Adels, Steuergerechtigkeit eingeführt |
1738 |
Beginn der Schulgründungen; 1743 gibt es 43 Schulen im Kreisgebiet |
1752 |
Neue Verwaltungseinteilung: der spätere Kreis Pr. Eylau im Kreis Brandenburg, Teile im Kreis Rastenburg |
1802 |
Pr. Eylau von einem Großfeuer heimgesucht |
1807, 7./8.2. |
Schlacht bei Pr. Eylau: Russen und Preußen gegen Franzosen unter Napoleon; kein Sieg Napoleons; in den darauf folgenden Monaten große Hungersnot; viele Menschen sterben |
1808 |
Die 1723 gegründete „Kriegs- und Domänenkammer“ Königsberg, zu der das Kreisgebiet gehört, wird Regierungsbezirk |
1812
April bis Juni |
Durchzug der französischen Armee zum Krieg gegen Rußland; schwere Lasten der Bevölkerung |
1818, 17.1. |
Schwerster Orkan über Natangen verursacht große Schäden |
1818, 10.5. |
Ein Großfeuer vernichtet die Stadt Kreuzburg |
1819, 1.4. |
Gründung des Kreises Pr. Eylau mit 21,75 Quadratmeilen, 3435 Wohnhäusern, 3517 Feuerstellen, 29.994 Einwohnern; bis auf geringe Grenzänderungen bleibt der Kreis, mit der Hauptstadt Pr. Eylau, so bestehen |
ab 1819 |
Faktische Bauernbefreiung, auf Grund des Dekrets über die Bauernbefreiung von 1807 und des Gesetzes über die Regelung der gutsherrlichen und bäuerlichen Verhältnisse von 1811 |
ab 1819, bis 1850 |
Separation der Dorfländereien: die bisherigen Gemeinschaftsländereien der Dreifelderwirtschaft werden den Bauern zugeteilt; man beginnt, bei den Dörfern Abbauten anzulegen |
1830 |
Erste Chaussee-Verbindung Königsberg-Pr. Eylau-Bartenstein |
1848 |
Chausseebau Pr. Eylau-Landsberg, Fortführung nach Heilsberg |
Nach 1850 |
Umorganisation der Kreisverwaltung: Amtsbezirke mit Gemeinden und Gütern unter einem Amtsvorsteher übernehmen die untere „Polizeigewalt“ |
1834 |
Zusammenlegung der beiden kleinen Lehrerseminare im Kreis ( Klein Dexen und Mühlhausen) in Pr. Eylau |
1866 |
Erste Eisenbahnstrecke Königsberg – Pr. Eylau – Bartenstein |
nach 1870 |
Verstärkter Chausseebau im Kreis |
1914 -1918 |
I. Weltkrieg; Ende August/ Anfang September 1914 besetzen russische Truppen etwa zwei Drittel des Kreisgebiets |
1914, 29.8. |
Massaker russischer Truppen in Abschwangen und Almenhausen; 80 Zivilpersonen getötet |
1928 |
Neue Gemeindeeinteilung: Kreis hat 3 Städte, 1 gemeindefreien Gutsbezirk und 120 Gemeinden; mit kleinen Ausnahmen bis 1945 gültig |
1934/35 |
Gründung des Truppenübungsplatzes Stablack mit Lager Nord bei Grundfeld-Domtau; Bau Gartenstadt Stablack |
1935, Okt. |
Pr. Eylau Garnison eines Bataillons Infanterie und einer Abteilung Artillerie |
1935/36 |
Ausbau des Fliegerhorstes Jesau mit Luftwaffengarnison |
1.9.1939-8.5.1945 |
II. Weltkrieg |
1945 |
13.1. Beginn der sowjetischen Winteroffensive gegen Ostpreußen; Beginn der Flucht großer Teile der Bevölkerung; 25.1.-18.2. Kämpfe im Kreisgebiet gegen Sowjettruppen; danach sowjetische Besetzung |
1945, ab Ende Januar |
Massive und grausame Ausschreitungen der sowjetischen Truppen gegen die Zivilbevölkerung: Mord, Vergewaltigungen, Plünderungen; Vertreibung aus den Wohnungen, Hungermärsche, Verbringung in Lager ohne ausreichende Ernährung, Verschleppungen ins Innere der Sowjetunion, was viele schon während der Märsche bzw. Transporte nicht überlebten; Einrichtung eines Lagers in der Infanterie-Kaserne in Pr. Eylau, in dem Tausende von Zivilpersonen aus der weiteren Umgebung zusammengezogen wurden; Tausende verhungerten dort bzw. kamen durch Seuchen ums Leben; sie wurden in Massengräbern verscharrt; |
ab 1945 |
Im Sowjetteil konnte kein bäuerlicher Betrieb weitergeführt werden; daher Hungertod auch auf dem Lande; allmähliche Bildung von Kolchosen, auf denen auch einige Deutsche Arbeit und – karges – Brot fanden; im übrigen blieben die Deutschen rechtlos |
1945, Sommer |
Teilung des Kreises in den nördlichen sowjetischen und südlichen polnischen Besatzungsteil; Grenze knapp südlich der Stadt Pr. Eylau |
1946/47 |
Vertreibung fast aller verbliebenen deutschen Bewohner aus dem polnisch besetzten Teil des Kreises; die übrigen blieben noch lange Zeit rechtlos |
1947/48 |
Abtransport der letzten deutschen Bewohner aus dem sowjetisch besetzten Teil in die SBZ; im gesamten sowjetischen Teil Ostpreußens waren zu diesem Zeitpunkt nur noch 30% derjenigen am Leben, die nicht geflohen waren; für das Gebiet des Kreises Pr. Eylau dürfte die gleiche Größe gelten |
3.10.1948 |
Hamburg: Gründung der Landsmannschaft Ostpreußen und, gleichzeitig mit weiteren Gliederungen der Landsmannschaft, auch der Kreisgemeinschaft Pr. Eylau. Erster Kreisvertreter wurde Viktor Lingk, Gallehnen. |
1955 |
Patenschaft des Landkreises Verden für den Kreis Preußisch Eylau.
Ein Beweggrund für das Zusammengehen der beiden Kreise war die vergleichbare Wirtschaftsstruktur: vorwiegend Landwirtschaft, dabei mit bedeutender Pferde- und Viehzucht. |
1965 |
Patenschaft der Stadt Verden für die Stadt Preußisch Eylau |
1996 |
Umgestaltung der Patenschaften in eine Partnerschaft, daneben Abschluß der „siebenseitigen“ Partnerschaft zwischen Landkreis und Stadt Verden, Rayon und Stadt Pr. Eylau (Bagrationowsk), Gmina und Stadt Landsberg (Gorowo Iławeckie) sowie der Kreisgemeinschaft Preußisch Eylau |